So, meinen ersten Arbeitstag habe ich hinter mir:
Hansen und ich haben gestern Abend doch noch länger mit Wein und Käse durchgehalten, als geplant war. Daher war ich heute Morgen ziemlich müde, als der Wecker klingelte. Dann bin ich wie Falschgeld durch die Wohnung gelaufen, um alles auf die Reihe zu kriegen. Es ist schon schwierig, wenn man noch keine richtige Routine hat mit neuem Zuhause und neuem Arbeitsplatz. Nach einer halben Stunde war ich dann aber doch soweit, dass ich mit Jessie den morgendlichen Spaziergang zum Detroit River machen konnte. Es war noch dunkel draußen, und Wyandotte sieht richtig festlich aus mit der ganzen Weihnachtsbeleuchtung überall.
Was mich etwas genervt hat, waren die vielen Autos vor den Häusern, die mit laufendem Motor und vermutlich voll aufgedrehter Heizung auf ihre Fahrer warteten. Der Amerikaner an sich mag eben nicht in ein kaltes Auto einsteigen. Dabei hat es noch nichtmal gefroren. Ich gebe ja zu, dass ich auch mal geneigt bin, den Motor anzulassen, damit die Scheiben abtauen können und ich nicht so viel kratzen muss. Aber nur wenn es RICHTIG kalt ist. Meistens versuche ich aber doch, das Ganze umweltfreundlicher zu gestalten.
Nach dem Spaziergang gab's Frühstück für Mensch und Hund, und dann war Hansen so nett und hat mich mich meinem Bücherkarton zur Kirche gefahren. Eine Besprechung mit einem Kirchenältesten hat dann auch fast den ganzen Morgen gedauert. Da ist ja so viel, womit ich mich erst zurechtfinden muss. Und: es geht ja schon mit großen Schritten auf Weihnachten zu. Zwischendurch habe ich meinen neuen Schreibtisch eingeräumt. Meine Güte, ist das ein Riesending! So einen großen Schreibtisch habe ich noch nie gehabt. Da drauf sah mein kleines Netbook richtig verloren aus.
Ich muss mir unbedingt noch etwas für die Temperaturregelung in meinem Büro überlegen. es war sch...kalt da drin, trotz zugeklebter Fenster und zusätzlichem Heizluefter. Nachdem ich mit Hansen bei Pizza Hut Mittag gegessen habe musste ich zu Hause erstmal in die heiße Badewanne, um wieder warm zu werden.
Den Rest des Tages habe ich damit zugebracht, Telefonate zu führen, ein Interview für das lokale Käseblatt zu geben, E-mails abzuarbeiten und Termine zu machen. Mein Terminkalender war nach ein paar Stunden rappel-voll. Aber ich muss gestehen, es fühlt sich großartig an, zur Abwechslung eine "normale" Pastorin in einer "normalen" Gemeinde zu sein, und nicht ständig lauter verrückte Dinge zu tun, wie es in meinem Dasein als "mission developer" der Fall war. Nach meinem ersten Tag bin ich ich begeistert von der neuen Stelle. Und Platz für verrückte "mission developer" - Aktionen ist immer. Das werde ich garantiert nicht ablegen. War ja auch mit ein Grund, warum die Gemeinde mich haben wollte.
So, und hier noch ein Bild von meinem Vorstellungsgottesdienst (Ist schon ein bisschen was her, aber kommenden Sonntag wird es nicht viel anders aussehen. Nur die Stola wird blau sein anstatt grün, da Blau hier die liturgische Farbe im Advent ist):
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