Mittwoch, 20. Januar 2010

Genervt

Eigentlich sollte ich jetzt ja an meiner Predigt sitzen, oder zumindest mit der Gottesdienstvorbereitung weitermachen. Allerdings muss ich in einer halben Stunde sowieso los, um mich mit der Managerin eines Motels hier in der Nähe zu treffen. Ich möchte mit ihr eine Vereinbarung treffen, die es uns als Kirche ermöglicht, kostengünstig Leute in besagtem Motel unterzubringen, die nicht wissen, wo sie die Nacht über bleiben sollen, besonders jetzt im Winter, wo es so kalt ist.

Was mir aber zur Zeit jegliche Konzentration raubt, ist mal wieder unsere Visumsverlängerung. Gestern kam ein Anruf aus dem Kirchenamt, dass die zuständige Behörde noch mehr Unterlagen braucht, die beweisen, dass ich auch wirklich für die Kirche arbeite. Wir haben ja schon Arbeitsverträge, Steuerzahlungsnachweise, Kontoauszüge, und was sonst noch hin geschickt, aber sie sind trotzdem nicht zufrieden. Die Begründung für diese neue Schikane ist, dass eine Visitation besagter Behörde im Falle eines deutschen Kollegen vor ein paar Jahren nicht möglich war. Allerdings war das nicht die Schuld jenes deutschen Pastors, sondern die Behörde hatte ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Mit ihrem Fehler von damals in einem ganz anderen Fall rechtfertigen sie jetzt, dass mein Visumsstatus noch nicht verlängert werden konnte.
Manchmal kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Am meisten ärgert mich, dass das Kirchenamt auch noch so viel Geld für die Visumsverlängerung bezahlen muss. Wenn ich mal die ganzen Leute so durchzähle, die hier pro Woche in meine Kirche schneien oder anrufen, und um Hilfe bitten, dann wüsste ich mit diesem Geld wirklich etwas besseres anzufangen.

So, nun habe ich etwas Dampf abgelassen, und fühle mich auch gleich schon etwas besser.
Dann mal auf zum Motel und über Sondertarife verhandeln.

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