Montag, 5. April 2010

Ostermontag

So, Karwoche und Ostergottesdienste sind nun auch schon wieder Geschichte, genauso wie meine Alkoholabstinenz. Man darf sogar die berechtigte Hoffnung hegen, dass auch der Winter der Vergangenheit angehört. Sonnige 24 Grad Celsius machen uns den Ostermontag richtig angenehm. Ich bin sogar schon bei den Ostergottesdiensten richtig ins Schwitzen gekommen, da sich unser schlecht isoliertes Kirchengebäude aus den 50er Jahren bei diesen Temperaturen schnell aufheizt. Dazu kam, dass ich, dem Anlass angemessen, in Albe, Stola und Kasel eingepackt war, was diverse ungewollte Schweißperlen verursachte.

Aber schön war's! Besonders gut angekommen waren beim Sonnenaufgangsgottesdienst die Tauferinnerung, bei der es ein Wasserkreuz auf die Stirn gab, und beim zweiten Ostergottesdienst meine Einführung des Osterlachens. Ich habe tatsächlich während der Predigt Witze erzählt. Meine "Schäfchen" hier kannten weder die oben genannte Form der Tauferinnerung noch die Tradition des Osterlachens. Wir hatten jedenfalls eine Menge Spaß.

Sobald Hansen und ich am Sonntag wieder zu Hause waren, habe ich mir als erstes die so lange herbeigesehnte Gerstenkaltschale gegönnt, auch wenn die noch nicht den Weg bis in den Kühlschrank geschafft hatte. Hansen hatte vorher schon in der Kirche angemerkt, dass noch kein Bier kaltgestellt war, und musste sich daraufhin von einem Gemeindemitglied den Kommentar anhören: Das ist aber nicht zu entschuldigen. Schließlich hattest du 40 Tage Zeit, das Bier in den Kühlschrank zu verfrachten. Wenn man es genau nimmt, waren es sogar 46 Tage!
Da wir aber zwei von diesen "Wunderbechern" besitzen, die doppelwandig und mit Flüssigkeit gefüllt sind, und die man einfrieren kann, war auch das nicht ganz optimal temperierte Bier kein Problem mehr.

Abends ging es dann in unsere Lieblingskneipe, wo ich mir seit so langer Zeit mal wieder ein deutsches Bier vom Fass genehmigen konnte. Den Abend haben wir dann auf der vorderen Veranda ausklingen lassen, da es zwar noch schön mild draußen war, aber inzwischen ein paar Regentropfen fielen. (Ich sollte vielleicht zum besseren Verstehen anmerken, dass die vordere Veranda überdacht ist und die hintere nicht.)

Der Ostermontag fing für mich leider gar nicht gut, sondern mit heftigen Kopfschmerzen an. Jaja, ich weiß, was du jetzt denkst, lieber Leser (genau, das was ich auch zuerst dachte): ein gepflegter Kater! Als ich aber merkte, wie tierisch geräuschempfindlich ich war (ich hatte beim geringsten Klirren der Teetasse das Gefühl, mir explodiert der Schädel), wurde mir klar, dass sich da eine Migräne eingeschlichen hatte. Hansen und ich sahen unser für heute geplantes "Angrillen" schon ins Wasser fallen. Zum Glück konnte Hansen ein paar Paracetamol herbeizaubern, und nach 15 Minuten war ich sämtliche Verspannungen in Schultern und Nacken sowie auch die grässlichen Kopfschmerzen los.
Hansen hat sich dann ans Einkaufen gemacht, und ich bin mit unserem Vierbeiner spazieren gegangen. Die Luft da drüben am Detroit River war klasse, und wir beide (Hund und Mensch) haben es richtig genossen, im Sonnenschein am Wasser unterwegs zu sein.
Anschliessend mussten wir uns alle noch ein Mittagsschläfchen gönnen: Hansen drinnen auf dem Sofa, ich selbst draußen auf der Schaukel, und Jessie unter der Schaukel im kühlen Schatten.

So, und jetzt wird es langsam Zeit, den Grill anzuwerfen!

Hier noch zwei Bildchen von der einzigen Osterdekoration, die ich dieses Jahr zustande gebracht habe: ein selbstgestickter Tischläufer aus einem "Instant- Stickpaket" von Aldi, noch in Deutschland käuflich erworben, nach Amerika verschifft, und hier endlich zur glanzvollen Vollendung gebracht.


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