(Jaja, ich weiss: "die IKEA Sessel verraten den deutschen Haushalt", wie mein Kollege sagt)
Ich habe in der letzten Zeit von so einigem Abschied nehmen muessen. Zum einen von den Umlauten, weil ich mich irgendwie der Moeglichkeit beraubt habe, meine Tastatur auf Deutsch umzustellen. Was ich da wieder meinem Netbook angetan habe, weiss ich noch nicht. Ich hoffe aber, dass ich das Problem bald loesen kann.
Zum anderen musste ich von diversen anderen Dingen Abschied nehmen: Von Hansen (mal wieder), von meinem Adventskalender, vom Weihnachtsbaum, von einer wirklich schoenen Weihnachtszeit und morgen dann von meinem Urlaub.
Ist schon irgendwie interessant, dass der Beginn des neuen Jahres so vieles mit sich bringt, das zuende geht. Das "Ende der Leichtigkeit" kommt mir da in den Sinn. Obwohl es Ende Dezember sehr viel Trubel gab, war es doch eine "leichte" Zeit. Trotz der 5 Gottesdienste in 3 Tagen war die Stimmung relativ unbeschwert. Konnten wir doch die Geldsorgen der Gemeinde einmal beiseite lassen und Jesus' Geburtstag gebuehrend feiern mit Band, Schlagzeug, Sologesang, Kerzen, Bildern, Geschichten, Gedichten, Liedern, Neuem und Altem, und ja: es gab die erste Strophe von "Stille Nacht" auch auf Deutsch - mir zuliebe :-)
Selbst der heissersehnte Chor wurde nicht wirklich vermisst, obwohl doch ein paar meiner "Schaefchen" vor Weihnachten ankuendigten, in einer anderen Kirche zum Weihnachtsgottesdienst zu gehen, wenn denn unser Chor nicht singt. Das Problem ist: Wir haben zur Zeit keinen Chor, weil einfach niemand die Buerde regelmaessiger Chorproben auf sich nehmen will. Dafuer waechst die Band wie bloede! Und ist richtig gut!
Hansen war dann auch puenktlich zu Weihnachten hier, trotz des vielen Schnees in Deutschland, der uns bangen liess, ob die Flugzeuge nach Plan ueber den grossen Teich fliegen koennen. Nach den Weihnachtsgottesdiensten war dann erstmal Urlaub im winterlichen Michigan angesagt.Und wir hatten es richtig nett! Haben die Zeit mit Spaziergaengen am Detroit River verbracht, mit unserem neuen Hobby Geo-caching, ...
nein, Jessie hat den Cache nicht selbst gefunden, sie bewacht ihn nur ;-)
... mit Brettspielen zu Hause wenn das Wetter nicht ganz so toll war, mit Essengehen, Gaensebraten an Weihnachten ...
(Oh du fette Weihnachtsgans, du hast so schoene Beine, viel hab ich fuer dich bezahlt, drum sind es jetzt auch meine! Hab' wirklich viel bezahlt: knapp $100 fuer den Vogel, aber was tut man nicht alles um die gute deutsche Weihnachtstradition aufrecht zu erhalten),
... Fondue an Silvester und ausprobieren wie man Martinis mixt. Es war die perfekte Zeit! Deshalb fiel mir der Abschied vermutlich auch so schwer. Der 6. Januar war der Horror: inzwischen zum dritten Mal musste ich Hansen zum Flughafen bringen und in eine leere Wohnung zurueckkehren. Ich konnte dann auch den Anblick des Weihnachtsbaums nicht mehr aushalten, der eigentlich noch ein wenig laenger stehenbleiben sollte und schliesslich doch an Hansens Abreisetag noch "gelpuendert" und in den Keller verfrachtet werden musste (zur Erklaerung: er kam in den Keller weil er unecht ist. Irgendwo in meinen aelteren Blogeintraegen steht auch, warum wir einen unechten Tannenbaum haben).
Ich habe die letzen Tage damit verbracht, mich (mal wieder) ans Strohwitwendasein zu gewoehnen und zumindest zu versuchen, die letzten Urlaubstage auch ohne Hansen zu geniessen.
Am Dienstag hat mich dann die Gemeinde wieder. Ich muss sagen, was die Gemeindearbeit betrifft, gehe ich dem neuen Jahr mit gemischten Gefuehlen entgegen. Es koennte sein, dass weitere Abschiede anstehen: vielleicht von meinen Mitarbeiterinnen, wenn deren Stellen gestrichen werden; vielleicht von einem Teil meines Gehaltes; vielleicht von der Gemeinde selbst, wenn die mangelnden finanziellen Mittel sie zur Aufgabe zwingen. Am 16. Januar ist Gemeindeversammlung und danach weiss ich mehr. Andererseits freue ich mich auch wieder auf die Arbeit: da sind so viele tolle Ideen umzusetzen, eine Trauung steht an und sehr wahrscheinlich auch die Taufe eines jungen Mannes, der in unserer Gemeinde ein Zuhause fuer sich und seine vielen Glaubensfragen gefunden zu haben scheint.
In die alte Heimat komme ich im Fruehjahr immer noch nicht. Ostern und Osterferien in Schleswig-Holstein liegen irgendwie quer dieses Jahr, so dass ich in Hansens Ferien keinen Urlaub nehmen kann. Ausserdem laeuft mein Visum Anfang Mai endgueltig aus und der Antrag auf die Greencard ist noch nicht bewilligt. Nach dem 11. Mai habe ich also wieder dasselbe Problem wie im letzen Jahr: ich kann die USA nicht verlassen, weil ich dann nicht wieder reinkomme :-(
Aber wer weiss: vielleicht ist es ohnehin an der Zeit, engueltig die Koffer zu packen ...
Ich bin wirklich gespannt, was das Neue Jahr bringt! Sehr gespannt!!!
Da wünsche ich Dir alles Gute im neuen Jahr und Gottes freundliches Geleit.
AntwortenLöschenUnd wenns mal gar nimmer mit dem Arbeiten geht, kannst ja ein paar "Dosen" suchen, Frau (Cache-)Kollegin.
Vielen lieben Dank :-)
AntwortenLöschenDas mit dem Dosen suchen ist immer eine gute Moeglichkeit, auf andere Gedanken zu kommen. Und wie man sieht hat auch mein Hund inzwischen Freude dran.