Sonntag, 25. Juli 2010

Gefährliches Autowaschen




Wie gut, daß ich eine Lebensversicherung habe! Man weiß ja nie, was der Pastorenberuf so mit sich bringt!

Heute war nach dem Gottesdienst Autowaschen angesagt. Nein, nicht mein Auto, obwohl es das verdammt nötig hätte (allerdings mehr von innen als von außen). Autowaschen ist hier eine gängige Methode, um für die Kirche Geld ranzuschaffen. In diesem Fall brauchten wir ein wenig mehr von den grünen Scheinchen (Dollars), um unsere Jugendlichen zum Bass-Lake Festival schicken zu können. Also: Gartenschlauch raus und ab die Post.

Mit dem ersten Auto ging noch alles gut. Das zweite Auto, das angefahren kam, war ein Cabrio mit Hund drin. Da ich selber einen Hund als Familienmitglied habe, freunde ich mich immer gerne mit anderen bepelzten Vierbeinern an. Man sollte allerdings nicht voraussetzen, daß einem jeder Hund freundlich gesinnt ist. Frau Pastorin sollte sich ebenfalls angewöhnen, einem fremden Vierbeiner die Faust zum Beschnuppern entgegenzuhalten und nicht die ausgestreckten Finger. Sonst kann das ins Auge gehen, oder besser: in den Daumen.
Hundi war offensichtlich nicht ganz so begeistert von meiner Anwesenheit wie andere Mitglieder seiner Gattung es gewöhnlich sind, und hat zugebissen - ziemlich fest!

Das Ergebnis war eine Menge Blut und die hektische Suche nach einem Erstehilfekasten, der natürlich nirgends zu finden war (Inzwischen haben wir wieder einen in der Kirche!).

Da uns die Besitzerin des übrigens sehr knuddelig aussehenden Huskies erzählte, dass dies der letzte Tag ihres krebskranken Gefährten sei (er sollte heute noch eingeschläfert werden), konnte ich es nicht übers Herz bringen zu fragen, ob er denn auch alle seine Impfungen erhalten hätte.

Wie gut, daß wenigstens ich gerade vor ein paar Tagen eine Tetanusspritze bekommen habe. Für meinen Greencard Antrag muß ich nämlich eine ärztliche Untersuchung vorweisen inklusive aller geforderten Impfungen. Nicht, daß ich nicht geimpft wäre. Aber mein Impfpass ist auf Deutsch ausgestellt und somit von keinem hiesigen Arzt lesbar. Die Alternative wäre ein Bluttest gewesen, der eine Menge Zeit und Geld gekostet hätte. Daher schlug mein Arzt vor, einfach gegen alles zu impfen, was nötig sei, weil das billiger und weniger zeitaufwendig ist. Gesagt, getan: 6 Impfungen in 2 Tagen! Und den Tuberkolose Test nicht zu vergessen, und Pocken, und weiß der Geier was.

Jedenfalls war auch Tetanus dabei, worüber ich jetzt gerade froh und dankbar bin. Wer hätte gedacht, daß mein Impfmarathon tatsächlich zu etwas Nütze sein kann!

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